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AUS DEM GEMEINDERAT - DIE GRÜNE VIERTELSEITE

Schulzentrum versus Grundschulentwicklung?

In der letzten Gemeinderatssitzung ging es zu später Stunde ziemlich hoch her. Zum einen galt es zu verdauen, dass Sanierung und Anbau des Schulzentrums uns voraussichtlich mindestens 30 Millionen Euro kosten werden… 26,1 Mio. Euro ergab die aktualisierte Kostenberechnung. Dazu addieren sich Kosten für Auslagerung und Umzug (ca. 2-3 Mio. Euro) und noch nicht konkret zu beziffernde Neuausstattung (1-3 Mio. Euro) der Schulen, zumal Aus- und Einzug zweifelsohne ihre Spuren hinterlassen werden. Wir haben im Rat daran erinnert, dass vor dem Bürgerentscheid noch deutlich niedrigere Kostenaussagen kursierten und dass ein vom Bürgerentscheidsvotum mehrheitlich gewünschter Neubau uns diverse Umzüge voraussichtlich erspart hätte. Aber auch uns ist bewusst, dass der (Neubau)-Zug inzwischen abgefahren ist, die Planung sich weiter entwickelt hat – und wir schleunigst eine akzeptable, aber auch finanzierbare Lösung brauchen.

Müssen Gymnasium und Realschule komplett in Container ausgelagert werden, sind Kosten von rd. 3 Mio. Euro zu stemmen. Könnte eine der Schulen in eine Grundschule umziehen, soll rund 1 Mio. Euro einsparbar sein. Und dies sei technisch auch möglich, wie uns versichert wurde. Aber: Ist das allen Beteiligten zumutbar? Seit rund 1,5 Jahren wurde angesichts sinkender SchülerInnenzahlen ein Beteiligungsprozess zur Grundschulentwicklung gestartet. Gemeinsam mit GrundschulvertreterInnen wurde ein Konzept entwickelt, das Ganztagesschulausbau, ansprechende Schulräume und neue Lehransätze aufgreift. Ein guter Mix aus Lernen und Freizeit soll mehr Freude an Schule und Lernen ermöglichen. Das Konzept wurde am selben Abend einstimmig im Rat verabschiedet. Bis Ende 2014 soll nun geprüft und entschieden werden, an welchen Grundschulstandorten künftig die neuen Grundschulprinzipien umgesetzt werden. Wir Grüne haben eingefordert, die Schulen mit ihren Ideen und Praxiskenntnissen bzw. den AK Schulentwicklung möglichst auch in diesem schwierigen Schritt mit einzubeziehen. Ob eine aus Kostengründen beschleunigte Umsetzung des Grundschulprozesses für die Betroffenen zumutbar ist, muss sehr sorgfältig geprüft und besonnen abgewogen werden. Dazu wurde die Sanierung des Schulzentrums vorsorglich um 3-4 Monate verschoben. Die große Herausforderung liegt nun darin, die weitere Entwicklung für alle Schulen gemeinsam so akzeptabel, gelungen und für alle Betroffenen so verträglich wie möglich zu gestalten – ohne dass uns die Kosten komplett aus dem Ruder laufen. Jede gute Idee ist willkommen.


Babette Schulz, Armin Zwirner und Claudia Lahn –
Ihre/Eure Grünen im Gemeinderat

 

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