Am vergangenen Dienstag wurde im Ausschuss Umwelt und Technik über die zweite Änderung des Bebauungsplanes Mittlerer Leichtsand beraten. Dass hierbei immer wieder Stellungnahmen und Gutachten der Naturschutzbehörden angezweifelt und von manchen Ratsmitgliedern belächelt werden, ist schlichtweg unnötig, ja fast beschämend.

Unseres Erachtens ist es unangemessen, die von Fachleuten erstellten Gutachten über Rückgang und Versiegelung von naturnahem Lebensraum und das damit verbundene Artensterben in Frage zu stellen. Oder durch zitieren sogenannter "eigener Beobachtungen" indirekte Zweifel am Artensterben (rote Liste Artenschutz) zu hegen.

So legen doch die Räte und Rätinnen merkwürdiger Weise bei anderen Tagesordnungspunkten auf Gutachten äußersten Wert und ziehen eben diese zur Meinungsfindung und Abstimmung heran.

Keinesfalls behaupten wir, die Stadt Rheinstetten setze Ausgleichsmaßnahmen nicht ordnungsgemäß um. Aber wollen wir doch bitte nicht vergessen: selbst die hochwertig bestangelegte, ökologisch geplante Ausgleichsfläche ersetzt nicht die zuvor an anderer Stelle überplante und versiegelte Fläche. Fläche ist endlich und sollte auch noch eine Optionen für nachfolgende Generationen bieten (ökologischer Fußabdruck). Versiegelter Boden ist für die Naherholung und den landwirtschaftlichen Nutzungsraum unwiederbringlich verloren!

Armin Zwirner und Babette Schulz –
Ihre Grünen im Gemeinderat