Bei der Gemeinderatssitzung am 16. Juli galt es, eine weitere zentrale Entscheidung zum Schulzentrum zu treffen. Leider lag – nach erfolgter Nachkalkulation der Architektenentwürfe – letztlich nichts mehr auf dem Tisch, dem wir ohne Bauchschmerzen hätten zustimmen können. Zwei Varianten standen zur Abstimmung. Platz 1 des Architektenentwurfs hatte Preisgericht und Schulen überzeugt. Und er wäre auch trotz größeren Flächenverbrauchs unser Favorit gewesen – unter anderem, da die Planung zunächst einen Anbau vorsah, der deutliche Vorteile in der "kritischen" Bau- und Übergangsphase mit sich gebracht hätte. Außerdem kam er dem Votum des Bürgerentscheids zugunsten eines Neubaus sicher am nächsten. Inzwischen wurden die Kosten dieser Variante jedoch auf 27 Mio. Euro (!) geschätzt…- und lagen somit bereits
in der Planungsphase deutlich über dem vereinbarten Kostendeckel von 23 Mio., und deutlich über den vereinbarten 70% der kalkulierten Neubaukosten! Auch der 2. Preis-Entwurf sprengt mit kalkulierten 24,5 Mio. Euro den vereinbarten Kostendeckel, überzeugte uns mit seiner Aula/Musikraum-Planung nicht wirklich - und sieht vor, in der Bauphase in zwei Etappen jeweils die Hälfte der SchülerInnen auszulagern! Insbesondere dieser Aspekt war ausschlaggebend dafür, dass wir beiden als einzige im Rat dieser Variante nicht zugestimmt haben.

Das JA zum Neubau des Bürgerentscheids war nach unserer Einschätzung insbesondere ein NEIN zum "Lernen auf der Baustelle" und ein Ausdruck der Befürchtung massiver SchülerInnen-Abwanderungen nach Karlsruhe und Ettlingen während zu einschneidender Bauphasen. Der dann mehrheitlich beschlossene Ratskompromiss sah dennoch Sanierung plus Anbau vor – aber mit der Chance zum Neubau, falls der Kostendeckel und die 70% der Neubaukosten überschritten wären. Nun ist letzteres eingetreten… und niemand will sich mehr daran erinnern.  Um genau solch eine Situation zu verhindern hatten wir im Vorfeld dafür geworben, Neubau und Sanierung alternativ parallel weiter zu entwickeln und dann endgültig zu entscheiden. Dies wurde als zu aufwändig und wenig hilfreich abgelehnt. Mit oben beschriebener Konsequenz.

Die Entscheidung ist gefällt. Sicher bietet auch der gewählte Entwurf nach Fertigstellung Potenzial für gute Schulen. Nun gilt es, den Entwurf in der weiteren Planung mit den Schulleitungen bestmöglich weiter zu entwickeln – und für die Übergangszeit der Bauphase Lösungen einzufordern, die SchülerInnen, LehrerInnen und Schulleitungen mitgestalten und gut mittragen können. Denn nur so bleibt die Chance, dass dieses Millionen-Projekt auch Zukunft hat.

Wir wünschen allen erholsame fröhliche Sommerferien - und auch allen ohne Ferien einen wunderschönen Sommer!

Terminhinweis: Lust auf Grün? - mit Spitzenkandidatin Kerstin Andreae und unserem Wahlkreis-Kandidaten Danyal Bayaz,
1. August 2013, 19.30 Uhr, Rathaus Mörsch, Rheinstetten

Babette Schulz und Armin Zwirner –

Ihre Grünen im Gemeinderat