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AUS DEM GEMEINDERAT - DIE GRÜNE VIERTELSEITE

Nachhaltige Forstwirtschaft

Ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende zu. Aber auch 2014 warten bereits große Herausforderungen auf uns alle. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde der vorab im Ausschuss heftig umstrittene Forstwirtschaftsplan 2014 verabschiedet. Während die CDU zwar eine Senkung des Defizits einforderte aber dennoch zustimmte, haben wir nach den Hintergründen dieser Entwicklung gefragt. Uns wurde erläutert, dass die Bewirtschaftung des Rheinstettener Waldes bis 2003 durchgängig schwarze Zahlen geschrieben habe. Sturm „Lothar“ habe jedoch über 50% unseres Waldes verwüstet und gleichzeitig zu einem deutlichen Preisverfall von Holz geführt. Nach Verkauf des ‚Sturmholzes‘ hätten ab 2003 die Einnahmen aus Holzverkauf die Ausgaben nicht mehr decken können. Und dies könne sich – laut Forst - auch nur ändern, wenn in den Wald entsprechend investiert werde. Denn der Wald habe sich noch längst nicht von ‚Lothar‘ erholt. Auf 10 Hektar Fläche seien 2013 Jungbäume gepflanzt worden, 2014 seien 17 Hektar geplant. Die dieses Jahr auf 29 Hektar durchgeführte Jungbestandspflege solle im kommenden Jahr auf 41 Hektar umgesetzt werden. Sicher freuen auch wir uns, wenn der Forst wieder eine „schwarze Null“ oder mehr schreibt. Für uns steht jedoch außer Frage, dass Wald nicht wie  ein Betrieb funktioniert – und nachhaltige Waldwirtschaft schon zweimal nicht. Daher wird er im Zweifelsfall noch etwas länger Zeit, Ruhe und/oder Pflege brauchen.

Wald ist weit mehr als ein lukrativer Brennholzspender. Unser Wald ist durch seinen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz, Luftreinhaltung und dem ökologischen Gleichgewicht für uns alle ein Gewinn – und als Naherholungsort auch für Rheinstetten nicht wegzudenken. Details zur Entwicklung und weiteren Planung wollen wir uns bei der erneut im Frühjahr angesetzten Waldbegehung zeigen lassen. Bei der Gelegenheit wollen wir dann auch Totholzhäume besichtigen, über Lebensräume der bei uns gesichteten Wildkatzen und über das neu ausgewiesene europäische Natura2000-Schutzgebiet in unserem Wald sprechen.

Fröhliche Weihnachtstage und einen guten Start ins Neue Jahr!


Babette Schulz und Armin Zwirner – Ihre Grünen im Gemeinderat

 

NACHTRAG:

 

Inzwischen haben wir von der Verwaltung erfahren, dass uns eine Fehlinformation übermittelt wurde:

 

Der Wald hat NICHT bis 2003 durchgängig schwarze Zahlen geschrieben! Dies war nur ausnahmsweise in Einzeljahren der Fall, in denen andere Einnahmen - etwa aus im Wald erfolgten Kiesabbau - im Ergebnis mit berücksichtigt wurden. Somit wird unser Wald voraussichtlich auch künftig auf Zuschüsse angewiesen sein. - Aber sein Beitrag zu Klima, Luftqualität, Naherholung, biologischem Gleichgewicht und Naturschutz sollte uns das allemal wert sein!

 

 

 

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